Pressestimmen
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Der Arnstädter Heiko Mauchel liebt rauschende Ballnächte und steht als Conférencier und Sänger auf der Bühne
Januar 2015Auf der Bühne ist Heiko Mauchel nur für sein Publukum da. (Foto: Mauchel)
Arnstadt: Stadthalle | „Regulär habe ich eine Sechs-Tage-Arbeitswoche am Theater Erfurt. Momentan laufen gerade die Proben zur französischen Opernrarität „Sigurd“ von Ernest Reyer. Da bleiben mir für andere musikalische Nebenbeschäftigungen nur wenige freie Abende. Doch wenn kein Theaterdienst ansteht, bin ich gerne als Ballmeister für das Orchester Franz'L. tätig, wie beim 2. Arnstädter Winterball Anfang Februar“, erzählt Sänger Heiko Mauchel.
Seine große Leidenschaft gilt den Tanzbällen, bei denen das Publikum in Abendgarderobe zu Walzer, Foxtrott, Samba oder Disco-Fox über das Parkett gleitet. Er steht vor dem Orchester auf der Bühne, ist Conférencier und Sänger zugleich und führt die Gäste charmant durch das Programm. „Mein wichtigstes Arbeitsutensil ist eine große schwarze Mappe. In dieser befinden sich die Texte und Noten für etwa 180 Titel. Meine Moderation mache ich immer spontan, angepasst an das Publikum.“ Das fällt dem jungen Mann nicht schwer, wie er selbst sagt: "Moderieren wurde mir in die Wiege gelegt." In seiner Kindheit unterhielt er im Familienkreis, war in der Schulband nicht nur Bassist sondern auch für die Ansagen zuständig. Als Mitglied im Rundfunk Jugendchor Wernigerode wurde dieses Talent gefördert, er wurde Chorsprecher. „Ich bekam regelmäßig Sprechunterricht, die deutsche Hochlautung wurde mir abverlangt. Mit meinem Arnstädter Dialekt war das nicht immer eine einfache Sache.“
Einer Ballveranstaltung wird nicht zuletzt durch stilvolle Moderation Leben eingehaucht. Das Publikum will mit Witz und Charme unterhalten werden. „Wenn man meinen Überleitungen mit Spannung und aufmerksamer Erwartung folgt, Wortspielereien und versteckte Pointen ankommen und neben der Musik über den Abend hinaus in Erinnerung bleiben, dann sehe ich meinen Teil als erfüllt an.“ Heiko Mauchel hat einen sehr hohen Anspruch an seine Moderation. Als Vorbild sieht er Götz Alsmann. „Er schafft es, in wahnsinniger Geschwindigkeit sprachlich ausgefeilte Texte zu konstruieren. Oft macht hier die Doppeldeutigkeit den besonderen Reiz aus. Diese Kombination aus Esprit und Eloquenz machen ihn für mich zum Inbegriff des Entertainers.“
Beim Singen auf der Bühne beobachtet Heiko Mauchel das Publikum sehr genau. Kleine Geschehnisse des Abends und Kommentare vom Publikum werden nett in die Moderation eingebunden. „Bei einem Silvesterball hatte eine korpulente Dame im blauen Kleid zu viel Sekt getrunken, ließ sich von ihrem Tanzpartner nur noch über die Tanzfläche schieben. Dann folgte der Titel „Red Roses for a blue Lady“. Ich fragte spontan, wer denn dieser Dame roten Rosen bringt.“
Seit mehr als zehn Jahren ist der Arnstädter als Sänger für das Orchester Franz'L. tätig, unter anderem auf Bühnen in München, Leipzig, Stuttgart, Magdeburg, der Insel Borkum oder eben Arnstadt, bei inzwischen mehr als fünfzig Bällen. Dabei gleicht kein Ball dem anderen, ein festes Repertoire gibt es nicht. Nur die ersten Tanzrunden sind abgesprochen. Danach wählt der Orchesterleiter spontan die Stücke aus, schätzt ab, was beim Publikum ankommt. Dazu ruft er dem Ballmeister leise die nächste Nummer zu. Nicht immer läuft alles glatt. „Ich kündigte neulich „Smile“ von Charlie Chaplin an. Das Orchester spielte, ich fing an zu singen. Leider fiel mir der Text nicht mehr komplett ein und irgendjemand hat beim Sortieren der Mappe nur das erste Blatt an entsprechender Stelle eingeheftet. So habe ich mich einfach einige Takte einer auch mir unbekannten Sprache bedient, bis nach hektischem Suchen das Gewünschte auftauchte. Egal was passiert, für mich als Sänger und Conférencier heißt es auf der Bühne eben immer Smile!“Quelle: meinAnzeiger.de